Jugendberatung mondo X

Beratung von jungen Leuten für junge Leute – seit 1977

Was bedeutet mondo X?

Der Name der Beratungsstelle wurde aus dem Italienischen übertragen. "mondo" heißt dabei Welt, und das "X" steht für das Unbekannte. Zusammen heißt es also soviel wie "unbekannte Welt".

Das bedeutet, dass das Ergebnis einer Beratung offen ist, niemand weiß vorher genau, was am Ende dabei herauskommt. Die Berater:innen erarbeiten gemeinsam mit der/dem Ratsuchenden Lösungsmöglichkeiten und geben keine Patentlösungen vor.

Unsere Grundsätze

Einige Grundsätze unserer Arbeit gelten von Anfang an unverändert:

Schweigepflicht: Die Mitarbeiter:innen der Jugendberatung mondo X unterliegen der Schweigepflicht (§ 203 Strafgesetzbuch). Das heißt, dass sie nichts weitersagen dürfen, was ihnen erzählt wird. Sie dürfen auch niemandem den Namen von Ratsuchenden sagen.

Anonymität: Anonymität bedeutet, dass Ratsuchende ihren Namen nicht nennen müssen, wenn sie nicht möchten.

Keine Wartezeit: Ratsuchende müssen nicht oder nicht lange auf einen Gesprächstermin warten. Wenn Jugendliche anrufen, bekommen sie schnell einen Termin, manchmal schon am gleichen Tag oder spätestens in der darauffolgenden Woche.

Geschichte

Die Beratungsstelle wurde 1977 eröffnet. Es sollte einen Ort geben, zu dem Jugendliche einfach und unkompliziert gehen konnten, um sich bei Alltagsproblemen Rat zu holen. Dazu wurde in der Rosenstraße in Braunschweig ein Laden eröffnet, der Kontakt- und Anlaufstelle für Jugendliche sein sollte.

Der mondo-X-Laden hatte – für die 70er Jahre – eine gemütliche Ausstrahlung. Die Mitarbeiter:innen waren von Anfang an ehrenamtlich tätige junge Leute, meist Studierende. Weil sie selbst noch relativ jung waren, hatten sie eher Verständnis für die Lage von Jugendlichen. Zugleich verfügten sie schon über eine gewisse Lebenserfahrung und konnten den Jugendlichen vielfach hilfreich zur Seite stehen. Das Motto damals (wie heute) war „Beratung von jungen Leuten für junge Leute“.

Schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass die Ratsuchenden in den Gesprächen weniger von Alltagsschwierigkeiten berichteten, sondern eher von gravierenden Problemen. Diese Art von Anliegen machte es erforderlich, die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen auf die Beratungsgespräche vorzubereiten und zu schulen.

Im Laufe der Zeit ist die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter:innen fester Bestandteil der Arbeit geworden. Diese Aufgabe wurde zunächst mit Honorar- und ABM-Kräften bewältigt. Doch die Notwendigkeit, eine hauptamtliche Kraft für die fachliche Anleitung der Ehrenamtlichen einzustellen, wurde immer deutlicher. 1987 wurde eine feste 30-Stunden-Stelle für eine Diplom-Psychologin geschaffen.

Die frühere Beratungsstelle
in der Rosenstraße
Die Beratungsstelle heute -
in der Paul-Jonas-Meier-Straße

Umzug

Da die Nachfrage kontinuierlich anstieg ebenso wie die Ansprüche an die Qualität der Arbeit, wurde 1993 die Psycholog:innenstelle auf eine ganze Stelle aufgestockt und geteilt. Damit wurden die Räumlichkeiten in der Rosenstraße endgültig zu klein, mondo X musste umziehen. Es fanden sich neue Räume in der Paul-Jonas-Meier-Straße 42, wo wir noch heute zu erreichen sind.

Angebotsentwicklung

Im Bereich der Gruppenarbeit gab es anfangs offene Angebote, die über viele Jahre hinweg Bestand hatten. Später haben sich daraus geschlossene, themenzentrierte Gruppen entwickelt.

Parallel zu diesem Geschehen entwickelte sich Anfang der 90er Jahre aus zunächst einzelnen Informationsveranstaltungen mit Schulklassen ein immer stärker nachgefragtes Angebot, mit Schulklassen präventiv (also vorbeugend) zu arbeiten. Die Prävention ist inzwischen fester Bestandteil der Arbeit von mondo X.

Mitarbeiter:innen

Heute arbeiten ca. 30 Ehrenamtliche bei mondo X. Sie sind Studierende der Psychologie, Erziehungswissenschaften und der sozialen Arbeit.

Unser Team aus hauptamtlichen Mitarbeiterinnen besteht aus Ellena Henk (Dipl.-Pädagogin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin i.A., Leitung) und Johanna Rose (M.A. Erziehungswissenschaften, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin VT, Leitung) sowie Dagmar Lütge (Verwaltungskraft).

Die Ehrenamtlichen führen in der Regel die Beratungsgespräche, die Präventionsveranstaltungen und die Gruppen durch. Die Hauptamtlichen bilden die Studierenden aus, bevor sie die Mitarbeit aufnehmen. Weiterhin führen sie Fortbildungen und Supervisionen mit ihnen durch.

Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen
Johanna Rose (M.A. Erziehungswissenschaften, Leitung) und
Ellena Henk (Dipl.-Pädagogin, Leitung)
Dagmar Lütge
Verwaltungskraft Dagmar Lütge

Vorstand

Der ehrenamtliche Vorstand der Jugendberatung mondo X e.V. setzt sich zusammen aus ehemals ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Henrike Richter, Sabine Götting, und Anika Heck sowie Holger Barkhau (ehemals Jugendberatung bib), die von der Mitgliederversammlung gewählt werden. Externes Vorstandsmitglied ist Lutz Frerichs, als Vertreter der Propstei Braunschweig.

Der ehrenamtliche Vorstand der Jugendberatung mondo X e.V.

Finanzierung

Die Jugendberatung mondo X ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Diakonischen Werk. Finanziell wird die Beratungsstelle vor allem von der Stadt Braunschweig getragen. Des Weiteren sind wir dringend auf Kollekten und Spenden angewiesen. Als langfristiger Unterstützer ist die Braunschweiger IT-Firma GOD mit in die Finanzierung eingestiegen.

Das Budget von mondo X ist so knapp kalkuliert, dass jede Kürzung die Existenz gefährdet. Daher wurde 2011 ein Förderverein gegründet, der jährlich Mitgliedsbeiträge erhebt und eine finanzielle Stütze geworden ist.

Fazit

Seit der Eröffnung 1977 hat sich mondo X als Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene in Braunschweig etabliert. Das Angebot, das mittlerweile die drei Bereiche Einzelberatung, Gruppen und Arbeit mit Schulklassen umfasst, wird stark nachgefragt.

Die Ehrenamtlichkeit bildet nach wie vor einen wichtigen Eckpfeiler der Arbeit, d.h. das Motto „Beratung von jungen Leuten für junge Leute“ ist geblieben. Die Klient*innenzahlen zeigen, dass sich dieser Einsatz lohnt.

Zu hoffen bleibt, dass das vorwiegend ehrenamtliche Engagement auch weiterhin durch die notwendigen finanziellen Mittel unterstützt wird.